Pipelinebetreiber aus aller Welt informierten sich auf der 12. Pipeline Technology Conference über aktuelle Neuentwicklungen
Vom 2.-4 Mai trafen sich in Berlin Spitzenvertreter der internationalen Gas-, Öl-, Wasser- und Produktpipelinebranche zu Europas größtem Branchentreffen, der Pipeline Technology Conference (ptc). Der Conference Chairman und Präsident des EITEP Institute, Dr. Klaus Ritter eröffnete die Veranstaltung mit den Worten: “Der ausgesprochen große Anteil an internationalen Teilnehmern aus allen Bereichen der Industrie ermöglicht uns nicht nur den länderübergreifenden Erfahrungsaustausch zu forcieren sondern insbesondere auch den Austausch an Erfahrungen zwischen den Betreibern von Gas-, Öl-, Wasser- und Produktpipelinesystemen“. Durch ein international prominent besetztes Advisory Committee wurden aus den 164 Rückläufern eines Call for Papers insgesamt 80 Präsentationen in 20 technische Sessions und eine begleitende wissenschaftliche Poster Show ausgewählt. Die thematischen Schwerpunkte lagen in den Bereichen, Automation, Coating, Composite Repair, Construction, Decommissioning, Inline Inspection, Integrity Management, Leak Detection, Offshore Technologies, Planning & Design, Repair, Safety, Standards & Regulations, Trenchless Technologies. Erstmals wurde die Session Safety vom DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) inhaltlich gestaltet. Neben den bereits etablierten Schwerpunkten Betrieb und Instandsetzung fällt auf der ptc mittlerweile auch dem Pipelinebau eine zunehmend wichtige Rolle zu. Die International Pipeline & Offshore Contractors Association (IPLOCA) hielt ihr “Regional Meeting“ erstmals im Rahmen der ptc ab. Die Teilnehmer des Meetings waren am ersten Tag der ptc auch als Besucher auf die begleitende Fachausstellung eingeladen und konnten sich bei einer Vielzahl an bauspezifischen Ausstellern über neue Entwicklungen informieren. Mit einem eigenen „Job & Career Market“ für Jobanbieter und Suchende und einigen neuen Ausstellern hat die begleitende Fachausstellung noch einmal an Größe gewonnen. An insgesamt 58 Ständen konnten sich die Besucher über neue Entwicklungen informieren und tiefergehende Gespräche führen. Bereits jetzt haben 90% der Aussteller ihre Teilnahme für die kommende ptc zugesagt. Das gesamte Konferenzprogramm wurde von einer Reihe von Networking-Möglichkeiten begleitet. Bereits am Vorabend sind die Mitglieder des 43-köpfigen Advisory Committee gemeinsam mit den Rednern, Moderatoren und Ausstellern vom Veranstalter zu einer „Pre-Conference Reception“ eingeladen gewesen. Am kommenden Abend fand das durch die ROSEN Group gesponserte, traditionelle Get-together im Rahmen der Ausstellung statt. Ein besonderes Highlight war zudem das Dinner im Wasserwerk Berlin. Die geschichtsträchtige Industriearchitektur des 100 Jahre alten Pumpwerks bot eine einmalige Kulisse für ein unvergessliches Abendessen mit musikalischem Rahmenprogramm. Die inhaltliche Klammer der ptc bildeten wieder zwei hochkarätig besetzte Panel Discussions zu Beginn und am Ende der Konferenz. Opening Panel Discussion “New Players within Market Areas - New Opportunities for the Energy Customers?“ Die Diskussion wurde von Heinz Watzka, Chairman des ptc Advisory Committee und Senior Advisor des EITEP Institute, geleitet. Diskussionsteilnehmer waren Stephan Kamphues von Open Grid Europe / ENTSOG, Arno Büx von Fluxys, Ulrich Lissek von Nord Stream 2 und Dr. Joachim Pfeiffer, energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion. Der Keynote Speaker Stephan Kamphues griff das Thema Europäischer Binnenmarkt versus deutsche „Energiewende“ auf und gab zu bedenken, dass eine integrierte Lösung mit Strom- und Gasnetz die flexibelste Lösung wäre. Die in Deutschland propagierte „all-electric-world“, also das weitgehende Ersetzen fossiler Energieträger durch Strom, ist aktuell infrastrukturell nicht umsetzbar. Erst in der Kombination der Strom- und Gasnetze lassen sich Versorgungssicherheit und ein Ausgleich der volatilen erneuerbaren Energieerzeugung realisieren. Neue Projekte wie Nord Stream 2 mit dem Partner Russland und die Trans Adriatic Pipeline TAP die auch die neuen Vorkommen im östlichen Mittelmeer mit Europa verbinden kann sind unabdingbar. LNG kann eine Alternative sein, jedoch muss im Zuge der angestrebten CO2-Reduktionsziele sehr genau geprüft werden, inwiefern durch die teilweise aufwendigen Gewinnungstechniken, die Verflüssigung, den Schiffstransport und die Regasifizierung eine sehr nachteilige Umweltbilanz in Kauf genommen werden muss. Eine aktuelle Studie zu diesem Thema wurden am letzten Konferenztag im Rahmen des „World Pipeline Outlook“ vorgestellt. Das dazugehörige Paper ist wie auch alle anderen technischen Vorträge online frei abrufbar. Closing Panel Discussion “Safety and Communication” Der Session Chair Asle Venas, DNV GL, führte in die abschließende Panel Disucssion zum Thema “Safety and Communication” mit dem Hinweis ein, dass es in Teilen der Öffentlichkeit einen wachsenden Widerstand gegen Pipelineprojekte gibt. Diskussionsteilnehmer waren Prof. Dr. Jürgen Schmidt vom Center of Safety Excellence, Erik Cornelissen von ROSEN, Michael Bellamy von PII, Dirk Strack von der Transalpinen Ölleitung und der ehemalige PHMSA Chairman Brigham McCown. Die Teilnehmer waren sich einig, dass der Energietransport über Pipelines rein statistisch gesehen die sicherste Option im Vergleich zu anderen Transportmitteln ist. Diese Zahlen alleine sind jedoch nicht ausreichend, da die Wahrnehmung von Risiken für jedes Individuum anders und nicht immer rational begründbar ist. Es geht häufig nicht allein um Sicherheit sondern vielmehr um eine allgemeine kritische Haltung zu fossilen Energieträgern. Deshalb ist es wichtig auch zukünftig über Erfolgsgeschichten wie die Transalpine Pipeline mit 50 Jahren Betrieb ohne einen Zwischenfall zu berichten und in der Außendarstellung proaktiv auf die Öffentlichkeit zuzugehen. „Zero Incidence“ ist das treibende Ziel der gesamten Branche. Nach dem Ende der ptc am Mittag des 4. Mai folgten noch Workshops und Seminare zu den Themen „Pipeline Leak Detection“ und „In-Line Inspection of Onshore and Offshore Pipelines“. Die kommende 13. Pipeline Technology Conference wird vom 12.-14. März 2018 wieder in Berlin durchgeführt. Sie wird im kommenden Jahr wieder parallel zur „Pipe and Sewer Conference“ und unter dem neuen Dach „Pipeline-Pipe-Sewer-Technology Conference & Exhibition“ stattfinden. Nähere Informationen zu den Beteiligungsmöglichkeiten unter www.pipeline-conference.com. Darüber hinaus wird es bereits vom 17.-19. September eine „Pipeline-Pipe-Sewer-Technology Conference & Exhibition“ mit einem starken ptc Teil in Kairo, Ägypten geben (www.pipelinepipesewer.com). Weitere Fotos unter: https://www.pipeline-conference.com/gallery
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